Am Polterabend sollten in der Vergangenheit böse Geister durch den Lärm, den das Zerschlagen von Geschirr macht, verjagt werden. Heute wird das Poltern als Abschiedsfeier mit Freunden vom Junggesellenleben betrachtet und daher auch Junggesellenabschied genannt. Dabei wird in der Regel auch kein Porzellan mehr zerschlagen, obwohl es ja immer noch heißt: "Scherben bringen Glück!"
Die Trauzeugen und der beste Freund des Bräutigams, bzw. die beste Freundin der Braut versammeln den jeweiligen Freundeskreis zu einem ausgelassenen Abend, um vom ungebundenen Leben als Single Abschied zu nehmen. JunggesellInnen lassen es gerne richtig krachen. Liebe Trauzeugen, liebe Brautjungfern: Organisiert für eure(n) Freund(in) einen würdigen Abschied in die Ehe! Wertet den klassischen Streifzug durch Kneipen und Bars mit Herausforderungen und Aufgaben für den Noch-Junggesellen auf oder veranstaltet eine Rätselrallye. Die Aufgaben und Spiele müssen aber unbedingt zu Charakter und Humor von Braut bzw. Bräutigam passen, der Abend soll schließlich allen Beteiligten Spaß machen.
Traditionell findet der Polterabend oder Junggesellenabschied am Abend vor der Hochzeit statt. Es hat sich allerdings bewährt, bereits zwei bis sechs Wochen vor der Hochzeit zu poltern, schließlich soll das Brautpaar am Tag der Hochzeit frisch und erholt aussehen und die Feier unbeeinträchtigt von Kater und Kopfweh genießen. Finanziert wird der Polterabend größtenteils durch den Erlös aus den Spielchen und dem Verkauf von Klopfern oder ähnlichem, der Bauchladen wird durch die Freunde des Junggesellen bestückt. Je Polterabend T-Shirt ist mit etwa 15 bis 20 Euro zu rechnen. Wer für Junggesellenabschiede zu Hause oder im eigenen Garten als „Abschiedsgeschenk“ einen Stripper oder eine Stripperin engagieren will, ist mit etwa 200 Euro dabei. Reicht ein einziger Abend nicht, um vom Junggesellenleben Abschied zu nehmen, lässt sich das Poltern auch ausdehnen: Wie wäre es etwa mit einem Campingausflug mit Canyoning oder einem lässigen Partyurlaub?
Der "Heanatanz" (Hühnertanz) wird vor der Hochzeit im Hause der Braut abgehalten. Zu diesem Vergnügen finden sich Freunde und Freundinnen der Braut und deren Angehörige ein, welche ihr "besseres G`wandt angelegt" haben, um den Abschied des Mädchens von der Freiheit und vom Elternhaus zu feiern.
Es ist eine Art Polterabend, bei dem mit launigen Einlagen, Trinksprüchen, Pfänderspielen und Tanz oft recht ausgiebig gefeiert wird. Der Bräutigam bleibt bei dieser Gelegenheit schön brav zu Hause. Der Ausdruck "Heanatanz" kommt wahrscheinlich davon, dass früher die Hühner bei dieser Veranstaltung in die Stubn gelassen wurden um der Braut Fruchtbarkeit zu wünschen. In Amerika wird der Junggesellinnenabschied noch heute oft "hens party" genannt.